Audio

Einige Kompositionen habe ich als Demo-Entwurf (vor-)produziert:


1. Einfahrt  

Mit der Kohleförderung fing alles an im Ruhrgebiet.
Die Klangkulisse vom Start und der Fahrt in einem Förderkorb auf Zeche Prosper-Haniel macht den Anfang, gibt den Puls vor, den die Musik im ersten Teil übernimmt.
Der Rhythmus im zweite Teil ist dann geprägt von Hammerschlägen und fallendem Gestein.


2. Eisenadern

In kaum einer Region war und ist das Schienen-Netz so dicht wie im Ruhrgebiet, der Güterzug-Verkehr ist hier wie ein Blutkreislauf.
Die Klänge der Güterzüge, fast ganz unbearbeitet, geben hier den Puls vor, den die Musik aufnimmt.
Der ruhigere Mittelteil gibt auch den Klängen der Dampflokomotiven Raum, mit denen alles begann.


3. A40

Der Name ist Programm – auch das Autobahn-Netz ist in keiner Region so dicht wie im Ruhrgebiet, wobei die A40 als DIE Ruhrgebiets-Autobahn gilt.
Eine Besonderheit ist hier, dass die Straßenbahn (bzw. der Bus) teilweise in der Mitte zwischen den beiden Fahrtrichtungsspuren fährt und hält.
Die Ton-Aufnahmen sind größtenteils an diesen Haltestellen entstanden, wo der Verkehr wie um den Hörer herum pulsiert, was die Musik aufnimmt.
Ebenso legendär ist auch der tägliche Stau auf der A40, eine musikalische Entsprechung darf hier natürlich nicht fehlen.


4. Haldentanz

Die Landmarken auf einigen Halden sind mittlerweile zu einem Wahrzeichen, auch für den Wandel im Ruhrgebiet geworden.
Mit einer alten Kohlehacke, die vor ca. 100 Jahren bereits im Raum Recklinghausen unter Tage im Einsatz war, habe ich Schlaggeräusche erzeugt auf den Landmarken:

Bramme (Schurenbach, Essen),
Geleucht (Rheinpreußen, Moers),
Tiger&Turtle (Heinrich-Hildebrand-Höhe, Duisburg),
Horizontobservatorium und Sonnenuhr (Hoheward, Herten),
Tetraeder (Beckstraße, Bottrop),
Sonnenuhr (Schwerin, Castrop-Rauxel) und
Totems (Haniel, Bottrop).

Die aufgenommen Schlaggeräusche sind am Anfang des Stückes einzeln nacheinander in der oben genannten Reihenfolge zu hören. Sie sind im Stereo-Panorama so verteilt wie die dazugehörigen Landmarken geographisch zueinander stehen;
je weiter westlich, desto weiter links, östlich – rechts.
Die Schlaggeräusche bilden dann – weiterhin unverfremdet – wie Percussion-Sounds den Basis-Groove des Stückes.
Ein besonderes Feature bekommen die hölzernen Totems auf Halde Haniel:
Erst treiben sie wie eine Bongo klingend den souligen dritten Teil des Stückes an, um dann dem vierten Teil einen (ihrem Aussehen entsprechenden) afrikanischen Rhythmus-Stempel aufzudrücken.
Am Ende stimmen alle anderen Landmarken noch einmal in einem Percussion-Solo in diesen Groove ein.
Im Fade-out dieses Percussion-Solos ist schließlich die Silvester-Mitternachts-Klangkulisse am Tetraeder auf der Halde Beckstraße zu hören.